Museum Harsefeld

Mitten im Klosterpark neben den Grundmauern des Klosters gelegen, finden Sie das Museum Harsefeld.
Die Fundamente des heutigen Museums stammen noch aus der Klosterzeit (1102-1647). 1775 erfolgte der Abbruch des alten Gebäudes, damit eine neue Amts- und Gerichtsstube für das Amt gebaut werden konnte. In diesem klassizistischen Haus wurde Gericht gehalten. Das letzte Todesurteil wurde 1842 vollstreckt.

Viele Jahre nutzte man das Gebäude als Wohnung. Von 1981 bis 1984 hatten die Archäologen während ihrer Grabungen hier ihr Büro.

1986 eröffnete der neu gegründete Verein für Kloster- und Heimatgeschichte e.V. (Träger) gemeinsam mit dem Flecken Harsefeld (Eigentümer) das Museum für Kloster- und Heimatgeschichte, um die Grabungsergebnisse der Klostergrabung zu präsentieren.

2001 erfolgte eine komplette Renovierung und Modernisierung. Seitdem zeigt die Ausstellung “Burg, Stift, Kloster Harsefeld” anschaulich und modern das Leben der Mönche, sowie die überregionale Bedeutung des Benediktinerklosters (1102-1647) für das Elbe-Weser-Dreieck. Außerdem gibt es eine Ausstellung unter dem Motto “5000 Jahre Leben an der Aue”. Hier wird die Vor- und Frühgeschichte der Region durch Exponate wie Pfeilspitzen, Axtkeile, Schwerter und Urnen aus unterschiedlichen Epochen dargestellt. Das “Friedrich-Huth-Zimmer” erinnert mit besonderen Exponaten an das Leben und die Schenkungen dieses großen Mäzens, der seine Kindheit in Harsefeld verbrachte. Außerdem können hier standesamtliche Trauungen stattfinden.

Öffnungszeiten:

Das Museum geht in die Winterpause!
Ab 15. Dezember 2024 schließt das Museum und geht in die Winterpause!
Am 6. März 2025 wird es dann mit einer neuen Sonderausstellung wieder öffnen.

täglich außer montags
April bis September: 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Oktober bis März: 15:00 bis 17:00 Uhr
sonn- und feiertags auch 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Telefon im Museum (nur zu den Öffnungszeiten)
04164 - 6910

Adresse: Am Amtshof 3, 21698 Harsefeld

Aktuelle Sonderausstellung ab 2. August 2024:
Die Rote Lena - Ein Mythos lebt ...

Zusätzlich zu den Dauerausstellungen organisiert der Verein für Kloster- und Heimatgeschichte regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichsten Themen. Im Museumsshop findet der Besucher Heimatliteratur, die Jahrbücher “Geschichte und Gegenwart”, Ansichtskarten und Souvenirs aus Harsefeld. Führungen sind jederzeit nach Vereinbarung möglich. Anmeldungen bei der Touristinfo unter Tel. (04164) 887-132 oder 887-135.

Außerdem bietet das Museum ein Aktionsprogramm für Grundschüler zu verschiedenen Themen unter dem Motto „Von Hexen, Rittern und Mönchen“ an. Neben Geschichten und Spielen gibt es auch allerhand zu basteln und in der Pause einen kleinen Imbiss. Tipp: Dieses Angebot können Sie auch für Kindergeburtstage buchen. Anmeldung: Sigrid Meyer, Verein für Kloster- und Heimatgeschichte e. V.,
Tel.: 04164-5311, E-Mail: sigrid.meyer@museum-harsefeld.de

Aktuelle Informationen finden Sie auch auf den Internetseiten der Samtgemeinde Harsefeld.

Unsere Aktuelle Sonderausstellung:

Die Rote Lena - Der Mythos lebt ...

Lara-Maria Wichels als „Lena“. - Foto: © Liv Plotz Lara-Maria Wichels als „Lena“. - Foto: © Liv Plotz

Ihre Zeitgenossen ließen an Marlene „Lena“ Prink vom Gut Brillenburg bei Buxtehude kein gutes Haar. Wie ein blutig-roter Faden ziehen sich die durchweg negativen Überlieferungen über jene „Giftmischerin“, die in einer lauen Sommernacht vor 185 Jahren ihren kranken Ehemann vergiftet haben soll, durch die Regionalliteratur.
Ihr grauenvolles Ende und anonymes Grab fand die 42jährige Frau trotz aller Unschuldsbeteuerungen auf einem Hügel bei Harsefeld. Ihre Überreste wurden 2015 nach langer Suche aufgespürt und 2020 exhumiert.
182 Jahre nach ihrem Tod widmet der Verein für Kloster- und Heimatgeschichte der Verfemten eine kleine Sonderausstellung mit neuen Erkenntnissen und bisher nie gezeigten archäologischen Funden.
Und das an einem historischen Schauplatz: Das heutige Museum war damals das königliche Gerichtshaus. Am Platz der Ausstellung fanden damals die strengen Verhöre statt, dort wurde ihr das Todesurteil verkündet.
Bereits seit 1981 wird das bei den Ausgrabungen zwischen Amtshof unf Kirche gezeigte Verlies, die Todeszelle der „roten Lena“ bei Gästeführungen gezeigt und ihre Geschichte erzählt.
Vorläufiger Höhepunkt war 2020 die archäologische Ausgrabung ihres Grabes in einem Maisfeld, gefolgt von der 2021 vom Verein organisierte Wiederbestattung auf dem Oberen Friedhof mit Stiftung eines Grabmals.
Geradezu märchenhaft mutet der Aufstieg jenes schüchernes Bauernmädchens aus Elstorf an, der es gelang, die Liebe des mysteriösen britischen Gutsherrn und Abenteurers Michael Wilson zu gewinnen und aus einer brutalen Zwangsehe zu entfliehen.
Unter Wilsons Schutz wandelte sie sich von einer geschundenen Häuslingsfrau zu seiner Geliebten und Gutsverwalterin, gebar ihm mehrere Kinder und zog sich durch den Bruch mit allen damals geltenden Konventionen nicht nur den Hass der geschassten Gutsherrin und am Ende die Verachtung der Buxtehuder Gesellschaft zu, sondern geriet im Rahmen eines Erbstreits um das Gut in eine Intrige, die nicht nur ihre Familie zerstörte, sondern sie am Ende aufs Schafott führte. Dieses Märchen endete in einer Tragödie – und wurde zum Mythos.
Es gibt viel zu lesen: Die Ausstellung gibt einen Überblick über ihren Lebensweg und konzentriert sich auf die harte Haftzeit in Harsefeld und ihre Hinrichtung. Unfassbare 40 Monate war sie im Amtsgefängnis eingesperrt, verlor ihr Gut und ihre Kinder. Am Ende kämpfte sie – vergebens - um ihr Leben.

Mehr unter www.gug-Harsefeld.de Rubrik Historisches Harsefeld.