Der Innenhof des Klosters
Von Dietrich Alsdorf
Der Innenhof der Klausur, umschlossen vom Kreuzgang und dem angrenzenden geschlossenen Baukomplex von West- Nord- und Ostflügel und der Klosterkirche im Süden gehört zu den zentralen Örtlichkeiten des eigentlichen, von der Außenwelt abgeschotteten Benediktinerklosters.
Der Kreuzgang, zwingend notwendig für den Tagesablauf der Mönche entstand wohl schon bald nach der Umwandlung des vormaligen Stifts in ein Benediktinerkloster kurz nach 1100, vielleicht zunächst noch aus Holz, dem bald ein Feldsteinbau folgte.
Der Kreuzgang verband bei der Klostergründung den vorhandenen Gebäudebestand des Stiftes, der sich im späteren Ostflügel des noch jungen Klosters befand, mit der ebenfalls übernommenen Stiftskirche im Süden. Nach und nach entstanden am Kreuzgang weitere Gebäude wie die Abtei oder Gemeinschaftsräume. An diesen Gebäudeteilen wurde im Grunde bis zur Auflösung des Klosters beständig gearbeitet, umgebaut, modernisiert.
Im heutigen Klosterplatz bildet der Innenhof eine geschlossene Rasenfläche, die für Veranstaltungen genutzt wird.
Der Innenhof als Baustelle 1984.
Während der Grabungen stellte sich heraus, dass der Innenhof, nicht wie in Benediktinerklöstern allgemein üblich, als Friedhof für die Mönche genutzt wurde. Diese, das haben die Grabungen ebenfalls ergeben, fanden ihre letzte Ruhe im Kreuzgang, vornehmlich im östlichen Trakt.
Im Süden wurden allerdings einige wenige Gräber gefunden, die jedoch eher zum Kirchhof des Stiftes gehörten, also nichts mit dem Innenhof zu tun haben.
Grab im südlichen Innenhof, vermutlich aus der Zeit vor 1100.
Der Innenhof des Klosters war 1952 schon mal Kräutergarten – hier der Schulgarten der Mittelschule. (Foto: Tamke.)
Der Innenhof während der Grabung 1982.
Die Brunnen dienten in der Klosterzeit zur Bewässerung des Gartens sowie für den Wasserbedarf innerhalb der Klausur. Einer der Brunnen, nahe am Kapitelsaal im Ostflügel angelegt, diente wohl dazu, das Wasser für die rituellen Fußwaschungen zu liefern. Alle Brunnen dienten auch als Wasserquelle bei möglichen Bränden.
Ein weiterer spendete das Wasser für das in der Nordostecke angelegte Brunnenhaus.